Lizenzen bringen den Profit

Die International Herald Tribune schreibt am Sonntag:

“Die holländische Marke Philips findet man auf Millionen Fernsehern, Stereoanlagen und anderen elektronischen Produkten auf der Welt.

Fast ebenso sind die Produkte des französischen Herstellers Thomson überall vorhanden, bekannt für seine Fernseher, professionelle Video-Ausrüstung und Set-Top-Boxen.

Doch im letztes Jahr profitierten diese Elektronikhersteller nicht von ihren Produkten. Stattdessen erhielt Thomson 75 % seines Einkommens – € 325 Million von € 434 Million oder $390 Million von $522 Million – indem er seine Technologie lizenzierte.

Philips hätte mit seinem Elektronikgeschäft letztes Jahr Verlust gemacht, wenn es nicht € 478
Million in Lizenzeinnahmen erzielt hätte.

Unter Druck von preiswerten asiatische Herstellern sind die historischen Führer der Industrie auf das Verkaufen von Ideen anstatt Produkte in zunehmendem Maße angewiesen.

“Geistiges Eigentum spielt eine in zunehmendem Maße wichtige Rolle für unsere Gruppe,” sagte Rudy Provoost, der Kopf von Philips CE, in einem Interview. “Es ist eine Tatsache in unserem Geschäft, dass Sie IP kultivieren und schützen müssen.”

Die Frage ist, ob traditionelles Entwickeln, Besitzen und Ausschlachten von Patenten eine Zukunft hat in einer Welt, in der Kopien in zunehmendem Maße einfach zu bauen sind, in der Lizenzgebühren einfach zu vermeiden sind und deren Konsumenten “Sharing” dem Besitzen vorziehen.

Noch wird die Technologieindustrie durch Hersteller wie Sony, Philips und IBM beherrscht, die konkurrenzfähiger sind, wenn sie Patente und Patentverletzung durchsetzen. Dieses Jahr wird IBM, um 3.250 Patente anmelden, mehr als jede andere Firma in den Vereinigten Staaten.”

Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung Ihres IP Portfolios und den Einnahmen daraus?

Extracting gold from patents can bolster the bottom line

The International Herald Tribune writes on Sunday:

“The Dutch brand Philips is found on millions of televisions, stereos and other electronic products in living rooms around the world. Almost as ubiquitous are the products of the French manufacturer Thomson, which is known for its televisions, professional video equipment and TV set-top boxes.

Yet last year, these consumer electronics makers did not profit from making consumer electronics. Instead, Thomson got 75 % of its operating earnings – 325 million of the total of 434 million, or $390 million of $522 million – by licensing its technology to other companies. Philips would have lost money on its consumer electronics business last year if not for 478 million in licensing income.

Squeezed by low-cost Asian manufacturers, niche competitors like Apple Computer and ambitious interlopers like Samsung Electronics, the industry’s historic leaders are increasingly dependent on selling ideas rather than products, and at profit margins that are far wider than in the cutthroat world of consumer gadgetry.

“Intellectual property is playing an increasingly important role for our group,” Rudy Provoost, head of Philips Consumer Electronics, said in an interview. “It’s just a fact of life in our business now that you have to cultivate and protect IP.”

The question is whether the traditional approach of developing, owning and mining patents for revenue has a future in a world where copies and knockoffs are increasingly simple to make, license fees easy to avoid and a certain part of the next generation more comfortable with “sharing” than with owning.

To be sure, the technology industry is still dominated by proprietary manufacturers like Sony, Philips and International Business Machines, which are more aggressive than ever in pursuing patents and patent infringement. This year, IBM is expected to file around 3,250 patents – the most of any company in the United States.”

How satisfied are you with the development of your IP portfolio?

Der Deutsche Marketing-Preis 2005 geht an Tchibo

Das Handelsblatt berichtet, Tchibo erhält den Marketing Preis 2005 des
Deutschen Marketing Verband.

“Wie die Jury erklärt, ist die Systemmarke Tchibo, die das Grundvertrauen schafft, in allen Geschäftsbereichen, Food, Non-Food, Gastronomie und Dienstleistungen, extrem erfolgreich.

Alle Produkte zeichneten sich aus durch hohe Qualität und einen fairen Preis, angeboten in einer emotional aufgeladenen Markenwelt, die die Lust am spontanen Konsum wecke.
Dieses Marketing-Konzept begeistere ein hoch-attraktives Kundensegment.”

Der Erfolg von Tchibo ist unbestritten und wir gratulieren herzlich.

Widersprechen möchten wir der Jury in den beiden Aussagen “hohe Qualität” und “fairen Preis”.

Zu vielen Angeboten von Tchibo findet man Markenartikel, die eine deutlich höhere Qualität bieten zu gering höheren Preisen. Also mit besserem Preis-Leistungsverhältnis.

PS: Wer als Hersteller unter Wettbewerb nur andere Hersteller versteht, mögen die Auszeichnung eines Händlers für seine Private Label Erfolge als Weckruf betrachten.

Markenbewertung in der Bilanz

Drei Ansätze existieren zur Bewertung immaterieller Vermögenswerte in der Bilanz:

– Markt-Ansatz

– Kostenansatz

– Ertrags-Ansatz

Beim Markt-Ansatz leitet sich der „Fair Value“ aus Marktpreisen gleicher oder vergleichbarer Güter ab. Er ist z. B. bei Grundstücken anwendbar.

Für Marken ist dieser Ansatz ungeeignet.
Zum einen gibt es zu wenig nachvollziehbare und publizierte Marken-Akquisitionen.
Zum anderen existieren wenig „vergleichbare Güter“.

Beim Kostenansatz entspricht „Fair Value“ den aufzuwenden Kosten zur Reproduktion.
Für Marken ist dieser – leider häufig auch in Markenwert-Rankings einfließende – Ansatz
widersinnig. Hier wird ein schlechte Brandmanager, der ineffizient große Summen
einsetzt, mit hohem Markenwert belohnt.

Beim Ertrags-Ansatz errechnet sich „Fair Value“ als Gegenwartswert zukünftiger ökonomischer Vorteile, also aus Einnahmen.

Nur dieser Ansatz ist für Marken – und Lizenzen – wirklich geeignet.

Vom Langeweiler zur Premium Marke

Das Handelsblatt berichtet über die erfolgreiche Neu-Positionierung der Marke Audi:

„Audi hat sein Biedermann-Image längst abgestreift. Die neuen Modelle sind gefragt, insbesondere die “Sportback”-Variante des A3 und der A6 Variant.

Das Design kommt gleichermaßen sportlich und elegant daher. Für 2006 sind weitere Modelle in der Pipeline.

Vor knapp 20 Jahren hätte das niemand für möglich gehalten. Audi galt als Langeweiler, die Verkaufszahlen waren mau. Außer dem Audi-Quattro rollte wenig Spektakuläres aus den Werkshallen heraus.

Doch das ist lange her. Mittlerweile stammt die Hälfte des Betriebsgewinns des ersten Halbjahres beim angeschlagenen VW-Konzern von der Tochter aus Ingolstadt.

Audi, das Zugpferd von VW – darüber wäre vor nicht allzu langer Zeit lauthals gelacht worden.“

Wer über eine Neu- oder Re-Positionierung nachdenkt, sollte zwei Tatsachen vor Augen haben:

1. Zeithorizont
Audi benötigte über 10 Jahre für den Image-Wandel.

2. Einsatz
Audi investierte in Innovation UND Kommunikation.