Brand News

Harvard als Trademark

US-Eliteuniversität vermarktet ihr Ansehen gekonnt

Die älteste Universität der Vereinigten Staaten steht für etwas ganz Besonderes. Fällt der Name Harvard, dann denkt man an Elite und weltweites Ansehen. Collage-Devotionalien sind bekannt und begehrt: Rund 1,3 Millionen Dollar hat die Universität in diesem Jahr bereits an Merchandising-Produkten verdient.

Kein Wunder, dass die Marke Harvard auch gerne ohne Lizenz kopiert wird, doch die Universität hat ein effektives Kontrollnetzwerk aufgebaut.

Im Harvard-Shop gleich gegenüber vom Harvard-Campus gehen die College-Devotionalien weg wie warme Semmeln. T-Shirts, Baseballkappen, selbst Hundeleinen werden angeboten. Alles veredelt mit dem Namen oder den Insignien der Elite-Universität.

Rund 140 Lizenzen hat die Universität vergeben.

Damit bei der Lizenzvergabe alles mit rechten Dingen zugeht, gibt es eine eigene Abteilung mit fünf Mitarbeitern, das Harvard Trademark Program. Rick Calixto ist ihr Chef und Wächter über den Markenartikel Harvard. Er entscheidet, wer und was sich mit dem Namen der Elite-Uni schmücken darf.

“Wir lizenzieren keine Nahrungsmittel und viele Sachen, die andere Unis erlauben würden. Wir sind sehr traditionell. Kleidung, Geschenkartikel und Schreibwaren kommen für uns in Frage. Dinge, die Touristen, Alumni und Studenten gerne kaufen wollen.”Doch die Lizenzvergabe ist nur eine Aufgabe des Trademark Programs. Die andere, eigentlich wichtigere, ist der Schutz der Marke Harvard. Rick Calixto zieht einen Zettel hervor aus einem der über das ganze Büro verteilten Stapel. Lauter mögliche Mißbrauchsfälle. Der Name Harvard ist in Polen aufgetaucht. Jetzt hat Calixto bis Dezember 2006 Zeit, dagegen vorzugehen. Das teilt ihm der “Trademark Directory Service” mit, der im Auftrag der Universität weltweit den Namen Harvard aufspürt. Neben der Agentur fahnden zudem die über die Welt verteilten Harvard-Alumni nach suspekten Namensverwendungen. Ein wahres Kontrollnetzwerk.

“Wenn ich über Harvard-Cookies oder Harvard-Kühlschränke stolpere, werde ich wahrscheinlich nicht viel machen. Außer unsere Anwälte raten dazu, das zu stoppen, da es unsere weltweiten Markenrechte einschränken könnte. Aber alle Namensmißbräuche im Bereich Erziehung, Medizin und Recht sind problematisch und die bekämpfen wir unerbittlich.”

Vor allem in Asien, aber auch in Lateinamerika, nimmt man es scheinbar nicht so ernst mit der Verwendung des Markennamens Harvard. Da taucht dann in Hongkong plötzlich eine “Harvard University Foundation” auf oder in Peru das “Harvard Institute of Technology”. In Europa und den USA, so Calixto, habe man dagegen viel weniger Schwierigkeiten. Wer sich ohne Erlaubnis mit dem Harvard-Label ausstattet, bekommt einen Brief von den Rechtsanwälten der Universität. Meist reicht ein freundlicher Hinweis, manchmal muss man nachdrücklicher werden. Rund 25 Klagen wegen Markenverletzungen reicht Harvard pro Jahr ein. An einen verlorenen Rechtsstreit kann sich Calixto nicht erinnern.

Studierende wie James Berry und Laurence Goutier finden es wichtig, dass der Name ihrer Universität geschützt wird.”Das ist schon ganz schön, dass man hier eine Art von Exklusivität hat. Wenn der Name geschützt wird, ist das umso besser für mich. Ich finde es gut, dass man den Namen vor Mißbrauch bewahrt, da Erziehung heute ein weltweites Thema ist.”

Die Universität könnte viel Geld machen mit dem Verkauf ihres Namens. Lukrative Angebote gibt es genug. Doch der Markenwächter Calixto wehrt sich gegen die unzähligen, zum Teil kuriosen Merchandising-Offerten. Harvard-Bier, Harvard-Zigaretten oder gar Harvard-Kondome wird es auch in Zukunft sicherlich nicht geben.

Markenartikler spüren Aufwind

WUV berichtet hier:

Nach harten Jahren scheinen die Markenhersteller wieder Tritt zu fassen:
McKinsey sieht Anzeichen für eine Verbesserung der Lage.

Seit 1998 konnten die Markenartikler ihre Umsätze jährlich um 3,6 Prozent auf insgesamt 361 Milliarden Euro steigern, fand die Unternehmensberatung in einer gemeinsamen Studie mit dem Markenverband, Wiesbaden, heraus (“Die Bedeutung von Marke und Markenartikelindustrie”).

Auch die Exportquote, die derzeit bei 45 Prozent liegt, zog im genannten Zeitraum an.

Aber: Am gesamten Exportvolumen der deutschen Wirtschaft sank der Markenanteil zwischen 2003 und 2005 von 22 auf 20 Prozent. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes ist die Bedeutung der Markenhersteller laut McKinsey ebenfalls rückläufig. Ihr Anteil an diesem Segment ging von 33 auf 31 Prozent zurück. Bezogen auf die Gesamtwirtschaft konnte die Markenwirtschaft, die rund 1,5 Millionen Menschen beschäftigt, ihren Anteil von knapp über sieben Prozent am Bruttoinlandsprodukt stabilisieren.

Die prekäre Lage der Markenartikler führt die Studie vor allem auf den Inlandsmarkt mit seinen preisfixierten Verbrauchern und den aggressiven Discountern zurück. Aldi & Co. haben allein im Lebensmittelhandel (LEH) einen Marktanteil von 40 Prozent erobert.

Allerdings gibt es auch Anzeichen der Besserung. “Es scheint, als habe die Markenindustrie die Talsohle durchschritten”, meint Thomas Tochtermann, Director im Hamburger Büro von McKinsey. Ein wichtiger Indikator: Erstmals seit 1995 stieg das Qualitätsbewusstsein der Verbraucher wieder an.

Zigarettenmarke Davidoff wechselt für halbe Milliarde den Besitzer

Das Handelsblatt berichtet hier:

Der Hamburger Kaffeeröster Tchibo hat sich von seiner Zigarettenmarke Davidoff getrennt.

Der Name geht an die britische Imperial Tobacco.

Der Kaufpreis betrage 540 Mill. Euro, teilte Imperial Tobacco am Mittwoch mit.

Der Verkauf müsse noch vom Kartellamt genehmigt werden, erklärte der britische Tabakmulti. Imperial Tobacco produziert Davidoff-Zigaretten seit der Übernahme des deutschen Zigarettenherstellers Reemtsma im Jahr 2002 bereits in Lizenz.

Davidoff ist die Premiummarke im Konzern.
Imperial-Tobacco-Chef Gareth Davis unterstrich die weltweiten Erfolge mit dem Produkt in den vergangenen vier Jahren.

Die Zusammenarbeit mit der Oettinger Davidoff Group, die die Markenrechte abseits der Zigaretten hält, bleibe bestehen.

Zu Imperial Tobacco beziehungsweise dessen Tochter Reemtsma gehören neben Davidoff unter anderem noch die Marken Peter Stuyvesant, West und John Player.

Nivea schlägt alle – weltweit

Die Reader’s Digest Gruppe veröffentlicht hier ihre jährliche Untersuchung von Marken mit dem höchsten Verbrauchervertrauen.

In den Europaweit erhobenen Kategorien gewannen die folgenden Marken:

Kategorie Marke

  • Automobil Volkswagen
  • Küchengeräte Miele
  • Computer Siemens
  • Mobiltelefone Nokia
  • Mobilanbieter Vodafone
  • Kamera Canon
  • Reiseveranstalter TUI
  • Bank Sparkasse
  • Kreditkarte Visa
  • Versicherung Allianz
  • Internet Anbieter AOL
  • Tankstelle Aral
  • Vitamine Abtei
  • Kopfschmerz-Tablette Aspirin
  • Erkältungsmittel Wick
  • Haarpflege Schwarzkopf
  • Kosmetik Jade
  • Hautpflege Nivea
  • Waschmittel Persil
  • Frühstück Cerealien Kellogg’s

In Deutschen Kategorien siegten zudem:

Kategorie Marke

  • Bekleidung C&A
  • Kaffee/Tee Tchibo
  • Reiniger Frosch
  • Lebensmittel Maggi
  • Einzelhandel Aldi
  • Getränke Gerolsteiner
  • Sekt Rokäppchen
  • Spirituosen Asbach
  • Süßigkeiten Haribo
  • Mundpflege Odol

Wir gratulieren allen Gewinnern, ganz besonders Asbach.

Wieder geht eine Marke in Asiatischen Besitz

BMW verkauft den Namen Rover nach China

Der chinesische Automobilhersteller SAIC hat einem
Zeitungsbericht zufolge das Rennen um die Rechte
an der britischen Automarke Rover gewonnen.

Der Münchener Automobilkonzern BMW hat beim Verkauf
der Marke Rover offenbar der Shanghai Automotive Industry
(SAIC) für 11 Mio. Pfund (rund 16,2 Millionen Euro)
den Zuschlag erteilt. Das berichtet die “Financial
Times” am Mittwoch unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Der Rechteverkauf solle voraussichtlich im September perfekt
gemacht werden. Dem Bericht zufolge muss allerdings Ford
dem noch zustimmen, denn die Amerikaner – Produzent der
Land-Rover-Geländewagen – haben das Vorkaufsrecht für die
Marke.

Ein SAIC-Sprecher bestätigte am Mittwoch in Schanghai,
dass es entsprechende Kontakte zu BMW gebe. Allerdings
sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen.

Die Markenrechte waren mit der Insolvenz von MG Rover
an den früheren Eigentümer BMW zurückgefallen. Auch der
SAIC-Konkurrent Nanjing Auto, dem bereits die Rover-
Schwestermarke MG gehört, hatte sich für die Rechte
interessiert.

SAIC war Nanjing zwar im vergangenen Jahr im Rennen um
MG Rover unterlegen, die unter einer Schuldenlast von
1,4 Milliarden Pfund zusammengebrochen war, hat aber
die Rechte zum Bau des Kleinwagens Rover 25 und eines
Rover-75-Modells.

Nanjing will chinesischen Medienberichten vom Frühjahr
zufolge sein erstes mit zugekaufter Technik in China
gefertigtes Modell auf Basis der Limousine MG 75
– einem Schwestermodell des Rover 75 – in der ersten
Jahreshälfte 2007 auf den Markt bringen.
SAIC will staatlichen chinesischen Medien zufolge
2007 Autos im Rover-Design auch in Europa verkaufen.