Die Welt hortet Marken wie nie

Noch nie wurden so viele internationale Marken registriert wie 2005.

Zum 13. Mal in Folge belegt Deutschland den ersten Platz.

Kein anderer Staat hat auch nur annähernd so viele internationale Marken im Madrider System der WIPO beantragt. Auffallend ist, dass sich die Lebensmittel-Discounter zu Eigenmarken-Schwemmen entwickelt haben.
Der größte einzelne Antragsteller kommt aus Österreich: Es handelt sich um die Aldi-Tochter Hofer. Konkurrent Lidl liegt weltweit an zweiter Stelle, Aldi selbst auf Platz 7, Plus an 17. Position.

An dem seit 1891 bestehenden Madrider System beteiligen sich mittlerweile 77 Staaten. Eine einmal im System registrierte internationale Marke kann durch eine einfache “Designation” auf jedes Mitgliedsland ausgedehnt werden und genießt dort dann den selben Schutz, wie eine im jeweiligen nationalen Register verzeichnete Marke.

33.565 Registrierungen (+ 13,9 %) waren 2005 ebenso Rekord wie 356.476 Designationen (+ 19,6 %). Insgesamt waren zum Jahreswechsel 450.039 internationale Trademarks und rund 5,1 Millionen Designationen verzeichnet.

5.802 Anträge (17,3 %) kamen 2005 aus Deutschland, Frankreich belegt den 2. Rang mit 3.497 Anträgen (10,4 %). Dritter sind die USA mit 2.847 neu beantragten Marken (8,5 %). Im zweiten vollen Jahr der Mitgliedschaft der USA stieg ihre Antragsmenge um 63,9 %. Weitere 1.852 Anträge (5,5 %, 7. Rang) wurden über das Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (HABM) der EG in Alicante eingereicht und dürften zum Teil ebenfalls aus Deutschland stammen.

Insgesamt kamen 66 % aller Neuanmeldungen aus der EU.
Belgien, Italien, die Schweiz und China komplettieren die Top 8.

Die Statistik der umtriebigsten Antragsteller führen Hofer, Lidl, Jannsen Pharmaceutica (Belgien), die Deutsche Telekom, Henkel, Novartis (Schweiz), Aldi, Siemens, Nestle(Schweiz), Bosch und Beiersdorf an. Mit Plus (17. Platz) und Altana Pharma (18. Platz) finden sich zwei weitere deutsche Firmen in den Top 20. Lidl und Hofer gehören nun zu jenen 21 Unternehmen, die mehr als 500 Marken besitzen.

China hat die seit 1997 führende Schweiz als Zielland der meisten Designationen abgelöst. 13.576 Marken sollen seit 2005 zusätzlich in China Schutz genießen. Dreistellige Prozentzahlen bei den Zuwachsraten gab es für Syrien, Namibia und den Iran.