Hier hatten wir über sogenannte Geist- oder Waisen-Marken berichtet.
Laut Handelsblatt Bericht hier erleben wir nun erneut ein Revival:
“Aus Karstadt Kompakt wird Hertie
Die monatelangen Spekulationen, wie denn die Karstadt-Kompakt-Warenhäuser künftig heißen werden, haben ein Ende. Der Namensfavorit hat sich durchgesetzt.
„Karstadt Kompakt heißt künftig Hertie“, sagte am Donnerstag in Düsseldorf der Vorsitzende der Karstadt-Kompakt-Geschäftsführung, Kay Hafner. Umfragen hätten dem Namen einen hohen Bekanntheitsgrad und erhebliche Sympathiewerte bestätigt, sagte er.
Im Sommer 2005 hatten die britische Immobiliengruppe Dawnay Day und der auf Einzelhandel spezialisierte britische Sanierer Hilco insgesamt 74 kleinere Warenhäuser von Karstadt-Quelle übernommen. Die Käufer haben die Häuser seitdem unter dem alten Namen „Karstadt“ fortgeführt. Allerdings war schon bei der Übernahme vereinbart worden, dass Karstadt Kompakt sich bis spätestens 2008 umbenennen muss, um von den verbliebenen, großen Karstadt-Warenhäusern unterscheidbar zu sein.
Mit dem Kauf der kleinen Warenhäuser hatten die Investoren auch die Rechte an dem alten Warenhaus-Namen „Hertie“ übernommen. Dieser war durch die Übernahme von Hertie an Karstadt-Quelle gefallen.
Hertie geht auf den jüdischen Unternehmer Oskar Tietz zurück, der 1882 in Gera sein erstes Geschäft eröffnete. Im Zuge der so genannten „Arisierung“ während der Nazi-Herrschaft musste Tietz seine Kaufhäuser abgeben und den Namen ändern. Abgeleitet aus dem Namen seines Onkels Hermann Tietz entstand damals „Hertie.“ 1994 wurde Hertie vollständig von Karstadt übernommen.
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Ab Frühjahr sollen die Verkaufsflächen auch von den Lieferanten, beispielsweise Lekkerland, bewirtschaftet werden. Dieses Modell, wonach ein Kaufhaus als „Vermieter von Marken“ auftrete, sei in Großbritannien an der Tagesordnung.”
Auch in den USA sind sogenannte “Concessions” schon seit über 10 Jahren üblich.
Markeninhaber mieten Kaufhausflächen und bewirtschaften sie allein oder mit dem Kaufhaus. Die Miete setzt sich zumeist aus einem fixen Preis pro Quadratmeter und einer Umsatzbeteiligung zusammen.