Die USA sind Europa bei der Bewertung und Verwertung von immateriellen Vermögenswerten – insbesonder Marken – etwas voraus. Das liegt auch an gesetzlichen Unterschieden in der Vergangenheit. Erst in den 90ern hob der Deutsche Gesetzgeber die zwingende Verknüpfung von Unternehmen und Marke auf. Für Markenbesitzer wie auch Finanziers lohnt sich also immer mal wieder der Blick über den Atlantik.
In Nordamerika gibt es mittlerweile einen etablierten Markt für die Zweitverwertung von Marken. Eine Reihe von Unternehmen haben sich auf den Erwerb Not-leidender oder insolventer Marken spezialisiert. Einige davon reichen die Marken schnell weiter, z. B. an Einzelhandelsunternehmen, die diese dann quasi als Private Label nutzen. Andere lizenzieren die erworbenen Marken.
Die steigende Zahl an Käufern, verbunden mit einem niedrigen Zinsniveau, haben in den USA somit zu steigenden Preisen bei in Not geratenen Marken geführt. Gleichzeitig sind traditionelle Kreditgeber heute eher bereit, Marken als Sicherheit zu akzeptieren. Mit einem greifbaren Markt für die eventuell nötige Verwertung, sank die Hemmschwelle.
Etwas schwieriger ist allerdings immer noch die Verwertung von Marken, wenn diese mit anderen Vermögenswerten zusammen verkauft werden sollen. Das Interesse an verknüpften Lagerbeständen, Immobilien, Produktion, etc. ist nun mal gering.